Samstag, 21. Juli 2012

Schloss-Triologie_ Folge 2

Und nun also zum Frauenschloss.
Es heißt eigentlich Chenonceau und wurde 1513 von Katharina Briçonnet erbaut. Naja, natürlich von den Bauarbeitern, aber Frau Briçonnet war die Bauherrin. Und sie tat dies in Eigenregie während ihr Mann Thomas Bohier, der Finanzminister unter Franz I. war, in Paris weilte.

Die nächste Bewohnerin hieß Diana von Poitiers und war im Hauptberuf die Geliebte von Heinrich II. Fast 20 Jahre älter als ihr Geliebter war sie anscheindend nicht nur für sein Liebesleben, sondern auch für das seiner Frau, Katharina von Medici, zuständig und unanfechtbarer Mittelpunkt des Hofes.

Nach dem Tod von Heinrich II bei einem Tunier schlug dann jedoch Katharinas große Stunde: sie zwang ihre Rivalin Chenonceau zu verlassen und beeinflusste dann von dort aus selbst über Jahrzehnte die Politik Frankreichs. Und getreu dem Motto: Berühmte Orte der Zeitgeschichte können auch ganz klein sein - hier der Schreibtisch, an dem das stattgefunden haben soll:
 
Während der französischen Revolution wurde von Chenonceau von Madame Dupin gerettet. Der Salon von Madame Dupin (die als große Freundin der Literatur bezeichnet wird und außerdem die Großmutter von George Sand ist) wurde zum Treffpunkt von Berühmtheiten der Epoche. (Mein Studiumsliebling in der politischen Philosohie) Jean-Jaques Rousseau war ihr Privatsekretär. Anscheinend hatte er ne sehr glückliche Zeit dort und mit Madame Dupin, denn er soll gesagt haben: "Man vergnügte sich viel an diesem so schönen Ort und speiste vorzüglich, ich wurde hier dick wie ein Klosterbruder".

Das Frauenschloss also.... ein schöner Ort!



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