Freitag, 3. September 2010

Rentrée



Ferien war gestern, jetzt herrscht hier allerorts "Rentrée". Wörtlich übersetzt heißt es Rückkehr (aus dem Sommerurlaub) oder Wiederauftreten (des alltäglichen Einerleis ;-)). Und jahreszeitlich wird damit hier in Belgien (und auch in Frankreich) die Phase zwischen Ende August und Oktober bezeichnet. Während für acht Wochen das öffentliche Leben brach lag (und die Belgier an sämtlichen Stränden Europas), pulsiert jetzt wieder Leben durch die Blutbahnen der Stadt. Und das "Rentrée"-Angebot hat wirklich für jeden was zu bieten. La rentrée scolaire bezeichnet den Schulanfang, la rentrée political die Wiederaufnahme der politischen Geschäfte und Hahnenkämpfe und la rentrée social nicht etwa die Wiedereröffnung der Restaurants sondern die Fortsetzung der Tarifverhandlungen.
Viele hier wünschen sich sicherlich auch ein rentrée de football, genauer gesagt eines der "roten Teufel", wie die belgische Nationalmannschaft genannt wird. Seit acht Jahren schon haben sie nicht mehr erreicht als die Teilnahme bei der WM 2002. Weltranglistentechnisch liegen sie damit hinter Staaten wie Gabun und Burkina Faso auf Platz 48, also irgendwo im Niemandsland. Ja, aber wenn man aus Deutschland kommt, ist es natürlich wirklich etwas schwierig, sich heute Abend beim Daumendrücken für eine Seite zu entscheiden. Gerne würde ich das bel-Team unterstützen, aber andererseits kann ich ja Jogis Jungs nicht hängen lassen. Ich handhabe es dann in dieser Frage einfach mal wie Queen Liz und sage gar nichts und lasse im Zweifelsfall alles von meinem Palastsprecher dementieren.

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