Montag, 24. Mai 2010

Weltraumforschung

So, jetzt sind wir also endlich in unsere "richtige Wohnung" in Brüssel eingezogen. (Sehr schön hier, obwohl der Blick über die Dächer von Bruxelles jetzt durch einen über die Gärten von Kleinfamilien ersetzt wurde und sich die neue Nachbarschaft auch erstmal gegen Signore S. beweisen muss). Allerdings haben wir die letzten Tagen eher mit Ausmisten als mit Einrichten verbracht (und uns somit aller Dinge entledingt, von denen man vor dem Umzug denkt, dass man sie bestimmt noch mal gebrauchen könnte...). Das führte dazu, dass im Schlafzimmer noch kein Vorhang hängt. Jetzt denkt natürlich jeder, dass ich das problematisch fände, weil ich nicht Big-Brother-like zur Straße leben möchte. Das ist so falsch nicht, aber in Belgien hält das Leben ja immer eine "es geht noch absurder"-Variante bereit.

Direkt gegenüber steht eine Straßenlaterne - und die hat wohl nicht nur den Auftrag, den nächlichtlichen Kneipenbesucher sicher nach Hause zu geleiten, sondern auch sämtliche Weltallexpediteure. Wie ich darauf komme? Na, in der Astronautenszene nennt man das beleuchtete Autobahnnetz Belgiens (circa doppelt so dicht wie in Deutschland und durchgängig ausgeleuchtet) "The Belgian Window" und nutzt es als Orientierungspunkt auf der Erde genauso wie die Chinesische Mauer.

Ich glaube ja, dass mittlerweile auch zwischen den Autobahnen ausgeleuchtet wird. Zum Beispiel in unserer Straße. Und deshalb bin ich jetzt ein Bestandteil dieser Fixpunkt-Funktion für Astronauten. Das kostet mich den Schlaf - aber, wenn es der Wissenschaft dient...




... da Nächte ausschließlich im Dienste der Wissenschaft auf Dauer nicht erholsam sind, habe ich wieder was aus dem "Hau weg die alte Scheiße"-Haufen gezogen, und daraus eine Weihnachtspapier-Tesafilm-Abdunklung für das Schlafzimmer gebastelt. Nicht nur aus der Weltraumforschung kommen Dinge, die das Leben erleichtern.

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