Wenn mich jemand fragen würde, wie Brüssel riecht (und weil das vielleich nie jemand tun wird, mache ich das an dieser Stelle sicherheitshalber gleich selber mal - also Frage wie beschrieben), dann wäre meine Antwort: nach Waffeln. Nach frischen, warmen Waffeln. Buttrig. Überall. Der Brüssler liebt diese Dinger.
Er stellt sich in lange Schlangen vor den Verkaufstheken der Waffelläden (die Eisdielen gleichen) an, um das heiße Gebäckstück käuflich zu erwerben. Es kann nur beim Eintreffen von Bananen in der ehemaligenn DDR vergleichbaren Menschenansammlungen zur Huldigung von Nahrungsmitteln gegeben haben. Bekommt man bei den Streifzügen durch Brüssel Hunger auf Waffeln, dann kann man sich also erstens am Geruch orientieren oder zweitens an den langen Menschenschlangen. Und sollten beide Frühwarnsysteme nicht funktonieren, gibt es ja zum Glück eine Art Rettungswagen, der den Waffelnotstand behebt: der Waffel-Bus. Die kleinen gelben Busse gehören zum Stadtbild wie das Yellow Cab zu New York.
Ich frage mich, ob sie auch eine spezielle Rufnummer haben - muss ich noch rausfinden. Dann könnte man den Bus zu einer Party bestellen, wenn ein Gast (nach Verputzen des dargebotenen Buffets) noch nach einem kleinen Waffel-Nachschlag ist. Denn der Belgier scheint über zwei Mägen zu verfügen: einen für alles (inklusive Fritten) und einen für die Waffeln (und Pralinen). Anders kann man sich die Unmengen von Waffelteig, die tagtäglich in dieser Stadt produziert werden müssen, kaum erklären.
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