Montag, 7. März 2011

Karneval

Wer sich je in der Karnevalszeit in der Nähe eines Rheinländers aufgehalten hat, der weiß: der MUSS singen, der MUSS schunkeln und der MUSS zum "Zoch" (wegen: Kamelle, Strüßjer, Bützje...)! Was macht man nun, wenn man derzeit in Belgien weilt und leider keine Zeit für einen Kölnausflug hat? Man fährt nach Binche!

Im etwas über 30.000 Enwohner großen Städtchen ist der Karneval  DIE Sehenswürdigkeit überhaupt. Und das erkennt man vor Ort nicht zuletzt daran, dass wirklich jeder beparkbare Quadratmillimeter zugeparkt ist. 
Das hatten wir unterschätzt - aber ansonsten waren wir eigentlich gut vorbereitet und wussten, dass der Bincher Karneval der alemannischen Fasnacht ähnelt und 2003 von der UNESCO in die Liste der „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit” aufgenommen wurde. Denn der erste Umzug fand bereits 1395 statt.
So standen wir dann stundenlang in der Sonne (!) und warteten (an einer der wenigen Ecken, an der man von der Bierzufuhr abgeschnitten war) auf Masken und Schellen-Kostüme. Aber da kam nix. Oh doch, natürlich kanm da viel: Leute mit Bier-Hüten, Leute im Frittenkostüm , Leute verkleidet als Comic-Figuren... und alle hatten Spaß und überall spielte Musik... ziemlich belgisch eben... aber nicht alemannisch.

Heute habe ich entdeckt, dass wir einfach zwei Tage zu früh dran waren. Denn: "In der Stadt Binche findet am Fastnachtssonntag ("Dimanche Gras") ein Umzug statt, wo Männer als Frauen ("Binchous") verkleidet und Frauen als Männer ("Mam'zèles") verkleidet, begleitet von Violen und Trommeln, durch die Straßen tanzen. Am Fetten Dienstag ("Mardi Gras") füllen die Gilles, die symbolisch für die Erneuerung des Lebens und Fruchtbarkeit stehen, schon 7 Uhr in der Früh die Straßen. Die Maske der Gilles ist allein den Männern vorbehalten. Der Kopf des Gille wird wie bei einer Mumie mit weißen Bandagen gewickelt, dazu trägt er um den Hals eine plissierte Krause und um die Taille einen schweren Gürtel mit Schellen. Die Kostüme selber bestehen aus einem groben Leinenstoff, sind mit den belgischen Landesfarben und Wappenlöwen geschmückt und mit Strohbüscheln ausgestopft. So ausstaffiert sehen die Gilles von Vorne wie das Michelin-Männchen und von hinten wie der Glöckner von Notre-Dame aus" (Quelle : www.carnevalo.de)

.... hmm, für's nächste Mal vormerken... obwohl, da will der Rheinländer auf jeden Fall nach Kölle ;-) Egal: meinen Kostümwunsch für das nächste närrische Treiben steht seit dem gestrigen Ausflug jedenfalls fest: ich geh als Fritte (- die Wucht in Tüten ;-))!  



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