Dienstag, 21. Februar 2012

Aschermittwochsdavor

Bevor am Aschermittwoch alles vorbei ist, ist vorher ja alles meist etwas doller als sonst ... Warum? Naja, weil doch Karneval ist. Oder Fasching oder Fasnacht - zumindest in meinem Heimatgebiet (aber da habe ich das ja nicht wirklich gemocht... vivacolonia). Best of Karneval kombiniert mit Birthday meiner besseren Hällfte sind genau in dieser Zusammenstellung erst viel später in mein Leben getreten. Zum Glück... zumeist... gilt für beides ;-)
Aber zuück zum Thema: diese Mal gab der Kalender für diese Kombi die Idealstbedingungen her: Schmutziger Donnerstag in Brüssel (bei der Landesvertretung NRW - versteht sich), dann das Karnevalswochendende in Kölle und dann: Ausspannen von den dollen Tagen beim Überschreiten der Jahr(zehnt)esgrenze in einem Sauna-Wellness- Schlösschen unweit des Brüsseler Flughafens ... ohmmmmmm....gerne mal wieder: Thermae  Boetfort - obwohl ich dann schon gerne wissen würde, ob mich "floating" (50 min  rückenliegend/ im Wasser kreisend/ mit unterschiedlichfarbiger Beleuchtung) an eine pränatale Erfahrung ranführen soll oder der Ersatz für einen nicht-gemachten (langweiligen)LSD-Trip ist... aber ansonsten... jou! Sehr schön, sehr belgisch ;-)

... aber damit es dann morgen "deutsch" weitergehen kann, wurde noch ein Geburtstagskuchen  für's Büro gebacken... Kastenform war aus, es herrschte das Verteilungsprinzip (auf verschiedenste Förmchen)... und getreu dem Motto "Et hät noch imma jutjejange", hat's sogar geklappt. Bon. B.

Samstag, 11. Februar 2012

Yannik Noah

Ein Held meiner Kindheit!
Ich glaube, ich verbinde bis heute Dreadlocks zu allererst mit Yannik Noah und dann erst mit Bob Marley. Auch: Sexiest Zahnlücke ever. Und so vieles andere ... natürlich vor allem die Tennisübertragungen in den 80ern: der hitzköpfige Becker, der leidende Lendl, der beherrschte Leconte und eben der clownige Noah. Ganz groß!
Als ich hier nach Brüssel kam, hab ich (ganz klassisch) einen Sprachkurs in der Alliance francaise absolviert. Das war toll, weil ich endlich einen Zugang zu dieser komplizierten Sprache fand, weil ich die beste Sprachkursgruppe der Welt hatte und weil unsere (unvergleichliche, wundervolle) Lehrerin Florence uns via la musique das Lernen ein bisschen angenehmer machen wollte...
Das war der Moment in dem ich erfuhr, dass Yannik Noah seine Sportlerkarriere noch um eine als Musiker ergänzt hat ... J'aime ca!!! Und jetzt hatte ich Karten für sein Konzert im Mai hier in Brüssel ... ja, und, was ist: unauffindbar! Klar: das Haus verliert nichts ... eigentlich ... aber nach tagelangem Suchen es ist irgendwie wie mit dem "Socken, die in der Waschmaschine verschwinden"... unerklärbar & doof!!
Als Trost jetzt erstmal ein Video...

Sonntag, 5. Februar 2012

Kiezkonzert

Das Phänomen der Gentrifizierung ist in allen großen Städten vorzufinden. So sammeln sich gemeinhin die Jüngeren und Gutverdienenden in den angesagten Stadteilen an, genießen den speziellen Flair des Viertels und drängen doch gleichzeitig die einstigen Bewohner in die Randbezirke zurück. War in meiner alten Heimat Berlin am Prenzlauer Berg quasi im Zeitraffer mitzuverfolgen - die Substituierung der Ost-Berliner-Eckkneipen durch Latte-Macchiato-Cafés, Asia-Restaurants oder Yoga-Studios ist legendär. Hier in Brüssel ist alles ein bisschen durchmischter, da sich die Stadt ja sowieso nicht als Gesamtzusammenhang, sondern als Ansammlung von 19 Gemeinden versteht. Dennoch gibt es sie hier natürlich auch: die Gegend, in der alles ein bisschen hipper und schicker und teurer ist ... oder zumindest sein will. Und wenn man in einer solchen Gegend dann an einem Samstagabend zufällig in einer Kneipe landet, die noch aus der Kiezvergangenheit stammt, dann hat man ganz kurz das Gefühl in eine Parallelwelt einzutauchen. Diese wird bewohnt von Paaren jenseits der 60, die sich gerade für 15 Euro ein 3-Gänge-Menü einverleibt haben und sich jetzt selig grinsend mit der Flasche Rotwein auf dem Tisch auf der Eckbank zurcklehnen und dem Konzert der Furious Four lauschen. Musik aus den 60ern steht auf dem Flyer. Ein paar wenige tanzen und mindestens drei Hunde laufen von Tisch zu Tisch und werden gehätschelt. Die Protagonisten selbst haben die 60er-Jahre wahrscheinlich schon Autofahrend erlebt. Rocken aber, was das Zeug hält. War super. Wir waren augenscheinlich die einzigen, die sonst nicht da sind, wurden aber mit Kopfnicken von allen Seiten anstandslos in die Kneipencommunity integriert. Nach ein paar Bier am Tresen, wurden wir von der Besitzerin zum nächsten Konzert am 3. März eingeladen. Ist eingetragen.Und dann ging's wieder raus ins richtige Leben .. oder einfach in die andere Parallelwelt?