Sonntag, 29. Mai 2011

Marathonfieber

Brüssel leidet derzeit an Fieber.
                                     Genauer: am Marathon-Fieber.

 Wie sich auf dem Bild unschwer erkennen lässt, werden hier keine 42,195 Kilometer bis ins Ziel gelaufen sondern geschätze 42,195 Kilometer zurückgelegt, bis man an allen Bühnen  dieser Stadt war, die an diesem Wochenende Jazz rund um die Uhr präsentieren.
Naja, vielleicht sind es auch ein paar Kilometerchen weniger. Aber wer Aufstockungsbe darf hat, kann heute noch am 20-Kilometer-Lauf (dieses Mal wirklich sportlich gemeinten) durch die Brüsseler Innensstadt teilnehmen oder die geschätzten 5 Kilometer Flohmakt hier direkt vor der Haustüre ablaufen.
Und wenn danach (im wahrsten Sinne des Wortes) gar nichts mehr geht und man auf die Metro zurückgreift, wird man nun auch dort gekennzeichnete "Ein- und Aus-Laufbahnen" antreffen.

Wozu? Tja, wahrscheinlich um das Marathonfieber einigermaßen unter Kontrolle zu halten ... oder?
In diesem Sinne: Alles läuft! Und: Hauptsache man bleibt in Bewegung.

Freitag, 20. Mai 2011

Brüssel-Sound

Am tollsten ist es ja wirklich, wenn ich in Anlehnung an die diversen Brüssel-Posts hier in diesem Blog richtige Post bekomme.
So geschehen diese Woche.
Natürlich was mit B.
BELGOTRONICS.
Das erste Album des (Wahl-) des Brüsseler Trios (spricht man wie “OK” aus ... jaja, der fancophone Buchstabenverschwender ist wieder unterwegs...). Großartig! Mit englischen, französischen und flämischen Texten und selbstgebauten Instrumenten (bestehend aus Brettern, Blechdosen, Bindfäden und anderen weggeworfenen Materialien) besingen sie die Alltäglichkeiten sowie die Besonderheiten Belgistans. Vielleicht könnte ich sie ja bitten, einige Texte dieses Blogs zu vertonen ;-) Ihre punk/funk-Richtung gefällt mir jedenfalls supergut.
 
Und das beste: auf ihrer Homepage habe ich entdeckt, dass sie im Rahmen der "fête de la musique" am 19. Juni hier in Brüssel spielen ... in meiner Nachbarschaft. Schon fest im Kalender eingetragen.

Danke, Micha! Belgiskanesk to the fullest.

Samstag, 14. Mai 2011

Manneke-Zinneke-Pis

Die kleine pinkelnde Bronzefigur Manneken Pis ist als Wahrzeichen Brüssels weit über dessen Stadtgrenzen hinaus kannt. Nicht ganz so bekannt dürfte die Tradition sein, dass der kleine Wasserlasser seit 1698 in regelmäßigen Abständen kostümiert wird. Bei Länderspielen der belgischen Nationalmannschaft präsentiert er sich beispielsweise in deren Trikot. Und er sieht aus wie Elvis Presley oder Mozart, wenn sich deren Geburtstag jährt. Am Welt-Aids-Tag wird die Figur dann auch gerne mit Kondomen bestückt. Insgesamt soll es mehr als 500 verschiedene Kostüme geben. Leider ist es mir noch nicht gelungen einen verkleideten Manneken Pis zu fotografieren.

Aber dafür habe ich nach langer Suche in der letzten Woche das skurrile Gegenstück zum Manneken Pist wieder entdeckt. Darf ich vorstellen: Zinneke Pis. Er steht mitten im Gewirr kleiner Gässchen zwischen Bourse und St. Chaterine (Kreuzung der Rue des Chartreux mit der Rue du Vieux-Marché). Als Zinneke werden im Brüsseler Dialekt Straßenköter bezeichnet (die sich wohl früher immer in der Nähe des Kanals "Senne" herumgetrieben haben).
... ja, und weil auch hier gilt, dass Hund und Herchen sich gleichen, darf auch Zinneke das Beinchen heben und ist so wohl somit weltweit eine der wenigen Brunnenfiguren ohne Brunnen .... Sachen gibt's.



Samstag, 7. Mai 2011

Arabischer Frühling

Nach einer langen Autofahrt heute von D zurück nach B haben wir uns richtig gefreut, als wir uns auf der Terasse des "kifkif" (an den Étangs d’Ixelles) in die Sesselkissen schmeißen konnten. Entspannen, runterkommen, genießen  - das war der Auftrag.
Im Schatten dieses südspansisch oder auch osteuropäisch anmutenden Hochhausensembles scheint nix ferner zu liegen als ein sommerlich-leicht-arabisches Abiente. Aber genau das gibt es da. Und: Lauter lächelnde Leute - Gäste wie Servicepersonal (...beides ist in Brüssel nicht selbstverständlich....) UND: tolles arabisches Essen!!
... wunderbar leicht, sehr orientalisch, großartig zum Dippen und Unterhalten, aber leider erst fotografisch festgehalten, als alles schon zm wohligen Sättigungsgefühl beigetragen hatte... (foodfotographen sind überbewertet  - der Trend geht hin zum leere-Teller-Fotographierer, I guess& hope). So soll der Frühlng sein, so kann der Sommer kommen.
Temperaturtechnisch & kulinarisch muss für diesen Frühling in Bruxelles also festgehalten werden, dass alles supersonnenschein ist & lecker!
(.... und, ganz unarabisch  aber musitktechnisch freu' ich mich in auch gerade, dass in D eine kleine Franka das Licht der Welt erblickte, und uns ihre Eltern einen Frühlings-Soundtrack zusammengestellt haben... merci...manifique!)

Dienstag, 3. Mai 2011

Japan-Mai

Alles neu, macht der Mai....manchmal auch andersrum... dann kommt nix, dann geht was...
Denn ganauso wie Japan derzeit wieder aus der Medienberichterstattung verschwunden ist, genauso sind die japanischen Accessoirs aus meiner Umgebung plötzlich einfach weg.
Und dabei waren sie so schöööön.... die japanische Kirschblüte zum Beispiel... hmmm, räusper, peinlichpeinlich. Beim Recherchieren, was die japanische Kirschblüte nach Brüssel verschlagen haben mag, ist mir aufgefallen, dass sich die Bilder im Internet irgendwie nicht mit meinen übereinstimmen. Hatte meine Mutter also (wieder) Recht und es handelt sich um Magnolien? Je ne sais pas. Vraiment pas. Und konnte es auch bisher nicht rausfinden. Aber wahrscheinlich eher Magnolien... hmmm... egal, die kommen auch aus Asien....und sind seeeehr schööön. Satt. Fleischig. Prall. Als wollten sie gleich auf die Straße fallen und "platsch" machen...

ielleicht kann man ja die tollen Übersetzungen (von japanisch-quickstart.blogspot) , die ich mir für die Kirschblüte zurecht gelegt hatte, auch auf Magnolien ummünzen....:

一緒に花見しよう。 いっしょにはなみしよう。 Laß uns gemeinsam zum Kirschblütenschauen gehen.
今年桜はすごいキレイですね! ことしさくらはすごいきれいですね! Dieses Jahr ist die Kirschblüte sehr schön, nicht wahr?


Und bevor ich es vergesse: verschwunden sind auch die beiden Sumo-Ringer-Statuen.... Sie standen seit meiner ersten Streifzüge hier (also seit über einem Jahr) in der Rue Molière, inmitten eines kleinen Kreisverkehrs (die gibt es hier zu tausenden). Ich fand die toll. Energiegeladen. Präsent. Gewaltig. Ein großes Dankeschön an die Künstlerin Alexandra G.!!!