Montag, 27. Juni 2011

Blauer Montag

Das war tatsächlich ein blauer Wochenstart. Nein, nix Party und Restalkohol und so...

Erst war da heute Morgen dieser Himmel (s.u.) - strahlendbrüsselsonnigblau. Nach zwei Wochen Quasi-Herbst ist in Brüssel seit gestern Nachmittag der Sommer zurück. Super!

Doch damit nicht genug des blauen Montags. Auch im Supermarkt wurde ich heute fast von einem blauen Wesen überrannt. Ein Supermarktmitarbeiter, der sich durch das tolle Weinangebot degustiert hat? Die Blue Men Group auf Europa-Tournee? Oder sind etwa die Außerirdischen doch nicht grün sondern blau?

Nein, verschlumpft nochmal: den kenn ich ja...  Ein Schlumpf! Ja, klar, kommen ja von hier (also aus Belgien, nicht aus dem Supermarkt). Sie heißen im Original Les Schtroumpfs, hatten 1958 ihren ersten Auftritt in der Comicserie Johann & Pfiffikus des belgischen Magazins "Spirou" und stammen aus der Feder von Zeichner Peyo. Lange war es gewesen um die kleinen blauen Dinger, aber so kurz vor Start des neuen 3-D-Films, wird die Werbemaschinerie angekurbelt. In meinem Supermarkt gibt es Ketchup, Kekse und süßen Sirup in Schtroumpf-Verpackung... (na, um welche Zielgruppe es sich dabei wohl handeln mag?).

Ich habe mal irgendwo die Frage gelesen, ob Gelbsucht einen Schlumpf grün macht ... aber das kann ich jetzt leider nicht an einem blauen Montag klären ...

Sonntag, 19. Juni 2011

Bestesessenderwelt!

Eigentlich (...eigentlich sind Sätze, die mit eigentlich beginnen, per se schon Scheiße...), wollte ich heute eine food-Bolgger-Veranstaltung in Brüssel besuchen. Den Salon du Blog culinaire Belgique. Ein Vorkochen und Verkosten der belgischen und Internet-affinen Köche im Museum am Park Cinquantenaire. Hätte lecker werden können ... und/oder auch inspirierend für die nächsten Koch-Abende. War mir aber vergönnt - da konnten nur die vorher reistrierte Food-Blogger hin.
Bin ich nicht.
Will ich auch nicht sein.
Ich mache ja in B.
Bis auf Grissini, Apfeltarte und Weihnachtsplätzchen habe ich mich blog-technisch noch nicht an den Herd geschwungen. In realo dagegen schon öfter. Am häufigsten, um die mediterrane Gemüsepfanne zu produzieren. Eine Art Ratatouille. Fast immer sonntags (zum Tatort ;-)), mal mit Nudeln, mal mit Garnelen, mal mit Couscous und Schafskäse, immer mit Oliven, fast immer, wenn wir aus einem Urlaub zurückkommen, immer wenn mir kalt ist, immer wenn ich will, dass das Leben schön ist.

Gar kein B-Thema für den "just be"-Blog? Doch: Bestesessenderwelt!
Also: sollten mir je die B-Themen ausgehen, dann werde ich hier Rezepte bloggen ... vielleicht...

Samstag, 18. Juni 2011

Stadterkundungen

Und es geht weiter mit dem "In-der-Stadt-unterwegs-sein".
Ich hatte die ganz wunderbare Möglichkeit an einem Seminar für Architekten, Stadt-  und Landschaftsplaner hier in Brüssel teilzunehmen (dass das Ganze noch einen gewerkschaftlichen Rahmen und Bezug hatte, war das Sahnehäubchen - Danke, Gloria!). In all ihren Details kann und will ich ich diese 4 Tage hier gar nicht wiedergeben (Schreib-bzw. Leseoverkill meiner- bzw. eurerseits) ... aber ein bisschen Reinschnuppern soll's dann schon sein.
Es ist ja schon irre, wenn man durch die "bekannte" Stadt läuft/fährt/schlendert und dabei "fremde" Infos zu Häusern/Statuen/Plätzen bekommt ... ist vielleicht wie einen synchronisierten Filme in der Originalfassung schauen: so vieles Neues & Kurioses, das man vorher nicht bemerkt hat. Dass Bruxelles viel Verstecktes bietet, habe ich ja schon hier oder hier berichtet, aber dennoch bin auch ich immer wieder überrascht, was das dann so alles ist:

Z.B. dass Hitler von den Leuten aus den Marollen  (ein traditionelles Arbeiter- und Einwandererviertel mitten im Innenstadtbezirk) 1945 symbolisch duch eine Art Schauspiel zu Grabe getragen wurde - eine Tafel erinnert noch heute daran:

Oder: dass es möglich ist, das komplizierte Mehrebenensystem der belgischen Politik (das heißt auch : der belgischen Lebensrealität, der belgischen Zuständigkeiten, des belgischen Aufeinanderverweisens,....) so systematisch auf eine DIN A4 Seite zu bringen (sieht fast überschaubar aus ;-)):



Oder: dass es in manchen Stadtteilen die Straßenschilder nicht nur zweisprachig, sondern dreisprachig gibt: französisch, flämisch und Gassendialekt:

Und: dass der unbekannte Graffitti-Künstler, der auch schon auf dem Gehweg vor meiner Wohnung seine filigranen "Tiere im Fall oder Schwebezustand" hinterließ, mittlerweile der bekannteste anonyme Sprayer von Brüssel  ist ... ich find's gut!

Sonntag, 12. Juni 2011

Vorurlaubsfeeling

Mensch, man könnte fast meinen, ich sei auf Dauerurlaub.
Irgendwie stimmt das auch, obwohl ich noch gar nicht im Urlaub bin. Vorurlaubsfeeling quasi ... gibt ja schließlich kaum was Schöneres als Brüssel im Sommer mit Urlaubsgästen zu erkunden ;-)
Zum Beispiel die neuen Fuß-Kühl- und -Waschanlagen, die es am Fuße (wie passend) des Kunstbergs (mont des arts)  gibt - soooooo schön erfrischend!

Oder die lustigen Fotos, die man machen kann, wenn man mal wieder zum Atoumium fährt. Im Alltag besichtigt man ja ein Wahrzeichen eher unregelmäßig - aber Besucher(Innen!) sind ein guter Grund, diesem Architekten- Highlight mal wieder einen Besuch abzustatten.


Und toll ist es natürlich  auch immer wieder nach den langzulaufenden und vielzuentdeckenden Stadtrundgängen den Tag ganz gemütlich auf dem Balkon in der Abendsonne bei einem Apéro ausklingen zu lassen (... und in den Abend zu starten ;-))

Morgen geht's dann weiter im Bruxelles-Besucherprogramm... mit Quiche zum Mittagessen.



Das Foto stammt allerdings aus einer anderen Quiche-Produktion. Ich habe nämlich meinen Fotoapparat bei einer Grillparty am Freitag vergessen. Die fand übrigens innen statt. Außen hat's geregnet. Auch das ist Vorurlaubsfeeling im Brüsselsommer. Mais ... ca va. Comme toujours.

Donnerstag, 2. Juni 2011

Säulen der Werbung

Werbung ist so 'ne Sache.
Sie gehört zwar längst zu unserem Alltag, unterbricht die besten Filme, teilt uns mit, welches Image wir künftig mit Produnkt und Produkthersteller verbinden sollen und wird manchmal sogar zur eigenen Kunstform erhoben. Allerdings hat sie auch immer den leichten Beigeschmack des Manipulativen, des Unehrenhaften, des Irreführenden.
Werbung kommt nicht nur in ganz Europa vor, sondern ist auch im europäischen Recht durch die Werbefreiheit garantiert. Diese stützt sich auf zwei Säulen: Erstens auf die "Dienstleistungsfreiheit (Art. 49 EG-Vertrag), da Werbung als Vertriebsaktivität eine Dienstleistung im Sinne von Art. 50 EG-Vertrag ist". Und zweitens auf die "Warenverkehrsfreiheit (Art. 28 f. EG-Vertrag), da Ziel einer Werbung der Absatz von Waren ist." (Quelle: wikipedia).
Die neueste Werbeaktion hier in Brüssel stützt sich auf ganze vier Säulen(-galerien) ... und zwar auf die des Triumpfbogens im Jubelpark (Park Cinquantenaire)! Ein futuristischs Restaurant (mit Mondpreisen) obendrauf auf dem Wahrzeichen der belgischen Unabhängigkeit! Ja, darf man das??
Vielleicht in diesem Falle ja - geschichtlich betrachtet. Denn der Triumpfbogen war für die Weltausstellung 1880 geplant, konnte aber bis dahin nicht fertig gestellt werden, weil es an Geld fehlte. Die Regierung wollte für ein soch unnützes Bauwerk nicht soviel Geld ausgeben wollte. Erst durch private Geldgeber konnte der Bogen 1905 fertiggestellt werden - gerade rechtzeitig zur 75-Jahr-Feier der belgischen Unabhängigkeit....vielleicht sammelt er jetzt wieder Geld in eigener Sache, um zum nächsten runden Geburtstag 2015 ein Facelifting finanzieren zukönnen...oder halt ein paar Botox-Spritzen.
Will eben unabhängig sein, der Gute.