Freitag, 18. Februar 2011

Winterwaffelgedanken

Nach zwei Tagen frühlingshaft-sonnigen Wetters (im Gegensatz zu sommerhaft-sonnig hängt da noch der Nebel in dem Straßen und diffundiert das Licht, damit es tausendfach glänzen kann auf der angefeuchteten Haut - sehr erfrischend!), kam heute der Winter zurück nach Bruxelles. Gegen Kälte hilft es ja bekanntlich, sich warme Gedanken zu machen. Nix Anzügliches, lieber was Flauschiges. Sowas aus Kindertagen. So 'nen Samstagabend, an dem man gerade dem Schaumbad im 34 Grad warmen Badezimmer entstiegen, den vorgewärmten Schlafanzug angezogen mit der heißen Schokomilch in Händen auf dem Sofa Schwarzwaldklinik schaut. Ein Gefühl wie ...wie Kindheit eben. Aber bis man all diese Erinnerungen ausgekramt hat, ist man vielleicht fast schon erfroren.

Im Gegensatz zu vielen anderen Dingen des Lebens ist diese Herbeizaubern einer Kindheits-Wohlfühl-Situation in Belgien eine schnelle Sache: Einfach an den gelben Mini-Bus denken - den Waffelwagen.  Dann stellt sich das Wohlbehütetsein von ganz alleine ein. Denn dieses gelbe Gefährt ist in Belgien wirklich Bestandteil einer jeden Kindheit - parkt er doch den ganzen Winter über direkt vor dem Schulausgang. Während deutsche Ernährungsfanatiker schon scharenweise zu Stuttgart21-ähnlichen Protesten vor der Schule campieren würden, sieht es der Belgier wohl eher als eine Art Vorbereitung aufs Leben und dessen alltäglichen Herausforderungen, z.B. kalte Wintertage. Eine Freundin erzählte mir heute, dass sich ihre Kinder ein Leben in einem Land ohne Waffelwagen einfach nicht vorstellen können ... die geborenen Überlebenskünstler.


Deshalb hier eines der Lieblingswinterbilder:

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